18Februar
2020

Von Tabatinga nach Manaus: 4 Tage über den Amazonas

Samstag gegen 8 Uhr habe ich mich mit Will, seinem Kumpel Will, und George, den sie beim Reisen getroffen haben, auf den Weg zum Hafen in Tabatinga gemacht. Leider konnten wir noch nicht wie wir dachten aufs Boot um unsere Hängematte aufzuhängen. Im Aufenthaltsbereich, haben wir dann bis halb 12 oder so gewartet. Unser Gepäck mussten wir hier in einer Reihe abstellen. Im Internet hatte ich gelesen, dass später Polizeihunde am Gepäck schnüffeln, das ist aber nicht passiert. Bevor es dann aufs Boot ging haben wir noch ein Bändchen und unseren Trinkbecher für die nächsten Tage bekommen. Vor dem Boot wurden dann nur vereinzelt Taschen/Rücksache kontrolliert. Dann aber richtig. Bei einem Will wurden z.B alle Sachen aus der Kulturtasche geholt und daran gerochen. Joana und Roman hatten gestern Abend schon ihre Hängematten auf dem Mitteldeck aufgehängt und wir haben unsere Hängematten dann daneben gehängt. Der Hostelbesitzer hatte mir gestern Abend noch gezeigt wie man einen guten Knoten macht :D Kurz darauf hat sich das Boot dann auch schnell gefüllt und das ganze Deck war voller Hängematten, was irgendwie echt cool aussah. Erst hatte ich überlegt in einer Kabine auf dem Boot zu schlafen, jetzt war ich aber doch froh die Hängematte gewählt zu haben. So war es ein bisschen wie auf einer Klassenfahrt :D
Während der Fahrt haben wir dann immer wieder an kleinen Häfen angehalten, wo Leute ausgestiegen oder dazugestiegen sind oder waren auf- oder abgeladen wurden. Das war dann immer ganz witzig zu beobachten. Neben Gemüse und Obst wurden z.B auch Kühlschränke, Waschmaschinen oder Motoren transportiert. Frühstück (ca 7 Uhr), Mittagessen (ca. 13 Uhr) und Abendessen (ca. 17 Uhr) wurden immer mit einer Pfeife eingeläutet und es wurde sich an dem Essensraum angestellt, wo dann immer je ca. 20 Leute essen konnten.
Insgesamt habe ich es mir vom Wetter ganz anders vorgestellt, viel schwüler. So warm war es eigentlich gar nicht...besonders weil es manchmal recht windig war oder auch geregnet hat. Morgens und abends war das Wasser immer recht ruhig. Nach dem Mittagessen hat es sich dann immer zugezogen, es hat geregnet und der Wind ist über das Deck gezogen. Dann wurde in Eile links oder rechts im Boot, je nach Windrichtung, zum Schutz Planen heruntergelassen.
Einen Tag haben wir dann auch Delphine neben dem Boot gesehen!!! Obwohl wir tief im Amazonas unterwegs waren, sind wir doch an echt vielen Häusern und Dörfern vorbei gekommen. Das hätte ich nicht gedacht.
Einen Abend saßen wir mit unserer kleinen Truppe zusammen auf dem Boden und haben Karten gespielt und irgendwann ist Nadja, eine Brasilianerin (23 Jahre) mit ihren 2 Kindern dazu gekommen und später noch ihre Freundin. Und irgendwie hat es auch mit der Kommunikation geklappt mit einem Mix aus Spanisch, Portuguesisch und Englisch. Später hatten wir dann auch noch eine kleine Rooftop Party oben auf dem Boot :D An dem Abend hatten wir auch wolkenlosen Himmel und man konnte richtig viele Sterne sehen :)
Gegen 11 Uhr sind wir dann Dienstag im Hafen von Manaus angekommen. Kurz vorher haben dann auch schon alle angefangen ihre Sachen zusammen zu packen und die Hängematten abzuhängen. Roman hat sie einen Tag gezählt und es waren ca. 135 Hängematten auf den beiden Decks, wobei die Kinder meist mit in der Hängematte der Mutter geschlafen haben. Besonders jetzt die letzte Nacht habe ich auch richtig gut in der Hängematte geschlafen :)
Kurz vor Manaus hat sich das Wasser dann von hellbraun zu schwarz bzw. Coca-Cola schwarz/braun verändert.
In Manaus war es dann richtig heiß und schwül. Morgen sind wir noch hier und in der Nacht fliegen ich dann nach Recife und die anderen nach Rio.